Warum du unbedingt BarCamps besuchen solltest

Interaktive Eventformate  |  09/04/2019

Hast du dich schon einmal gefragt, ob deine Veranstaltung interaktiver sein sollte? Oder haben das schon einmal Teilnehmer in die Evaluierung reingeschrieben? Vielleicht findest du auch selbst die ewig langen Grußworte zu Beginn deines Events eher gähnend als inspirierend? Wenn du dich schon einmal gefragt hast, ob die klassische Eventorga und der typische Ablauf wirklich das Richtige ist, dann besuch doch mal BarCamps. Auf einem BarCamp kannst du viele Aspekte des Eventmanagements einmal ganz anders kennenlernen. Viel lockerer. Echt? Ja, echt! Besuch mal eins.

Du musst ja nicht gleich BarCamps organisieren. Allerdings kannst du dir ruhig ein paar Anregungen mitnehmen. Hier sind 9 gute Gründe, warum du als Eventmanager unbedingt einmal ein BarCamp besuchen solltest.

BarCamps besuchen
BarCamps besuchen lohnt sich.

1. Networking leicht gemacht

Networking geht auf BarCamps wirklich ganz leicht. Du brauchst nicht einmal eine Matchmaking-App dafür. Meist sind BarCamps so klein, dass so ein Tool ein bisschen zu viel des Guten wäre. Auf BarCamps sind die Teilnehmer per du. Und so ist auch die Kontaktaufnahme für die meisten Besucher viel leichter.

? Wie kannst du auf deinem Event erreichen, dass die Teilnehmer wirklich ins Gespräch kommen?

2. Einschläfernde Grußworte adé

Wer klassische Veranstaltungen besucht, muss zunächst einmal eine Reihe von Grußworten über sich ergehen lassen. Da möchte der Veranstalter etwas sagen, dann der Schirmherr, dann der Bürgermeister oder sein zweiter oder dritter Stellvertreter. Der Minister für ABC ist auch gekommen und der Präsident der Gesellschaft XYZ hat auch noch ein paar wohlgemeinte Worte parat. So gehen ganz locker auch mal 2 Stunden ins Land ohne, dass du auch nur ein Wort zum Event-Thema gehört hast. Wer schlau ist, lässt diese Programmpunkte gleich ganz aus und kommt eben später. “Sorry, ging nicht anders. Ich musste noch dringendes im Büro, in der Praxis oder wo auch immer erledigen.”

Noch besser wäre es, wenn es diese endlosen Begrüßungen gar nicht gibt. So wie auf BarCamps. Da begrüßt der Veranstalter, bedankt sich kurz und knackig bei den Sponsoren und gibt ein paar organisatorische Hinweise. Und schon geht’s los mit der Sessionplanung.

? Welche Grußworte könntest du auf deinem Event einfach einmal weglassen?

Grußworte auf Veranstaltungen sind einschläfernd
Grußworte auf Veranstaltungen sind einschläfernd.

[bctt tweet=“#eventprofs Auf einem BarCamp gibt es keine einschläfernden Grußworte. Nur ein paar organisatorische Hinweise und los geht’s mit dem Programm. ? “ username=“KatrinTae“]

3. Raus aus der Komfortzone, rein in die Überraschung

Die Sessionplanung ist voll von Überraschungen. Welche Themen haben die Teilnehmer wohl mitgebracht? Ist auch eins dabei, was ich spannend finde? Oder kann ich mich am Ende gar nicht entscheiden, weil so vieles interessant ist? “Life is like a box of chocolate you never know what you gonna get.” Wissen wir spätestens seit Forrest Gump. Und dieses Motto trifft hervorragend auf die Sessions auf BarCamps zu. Sei mutig. Schnapp dir die nächste Pralinenschachtel und greif zu.

Übrigens, wenn du das DiSG-Modell kennst: Für einen klassischen G-Typen ist so eine sehr spontane Session-Planung wohl eher eine Herausforderung. D- und i-Typen finden BarCamps besonders klasse. Auch deshalb klappt das Networking so hervorragend.

? Welche lockeren Eventformate kannst du einbinden? Wie wäre es mit einem Slot für ein Open Space?

dank BarCamps raus aus der Komfortzone
dank BarCamps raus aus der Komfortzone

[bctt tweet=“#eventprofs ‚Life is like a box of chocolate you never know what you gonna get.‘ #ForrestGump. Und dieses Motto trifft auf ein BarCamp zu. ? ?? “ username=“KatrinTae“]

4. Fotos & Fotorechte auf BarCamps

Auf BarCamps wird fotografiert und getwittert, was das Zeug hält. Ein weiterer Aspekt, der dafür spricht, dass hier weniger G- oder S-Typen unterwegs sind. “Wer von sich selbst kein Foto erträgt, der ist wohl falsch auf dem BarCamp.” sagte übrigens Tobias Kollewe beim #digicamp19 in Augsburg.

Dem kann ich nur zustimmen. Und als Eventmanager staune ich heimlich ein bisschen, dass das überhaupt kein Thema ist. Es wird von allen Teilnehmern einfach akzeptiert. Ach wie wohltuend! Schon allein deshalb, solltest auch du dir unbedingt einmal die entspannte Atmosphäre eines BarCamps live ansehen.

[bctt tweet=“#eventprofs ‚Wer von sich selbst kein Foto erträgt, der ist wohl falsch auf dem BarCamp.‘ sagte  @TobiasKollewe beim #digicamp19 in Augsburg. ?“ username=“KatrinTae“]

Auf BarCamps wird viel fotografiert
Auf BarCamps wird viel getwittert und fotografiert.

5. Das Prinzip der zwei Füße

Mitten im Vortrag oder in der Diskussionsrunde aufstehen und in einen anderen Raum gehen? Auf BarCamps ist das völlig normal und OK. Für alle Teilnehmer und für alle Inputgeber. Wer zu einem Thema nichts beitragen kann oder nichts mehr lernt, der geht woanders hin. Und keiner ist entsetzt oder beleidigt.

? Wie ist das bei deinen Veranstaltungen? Müssen da alle bleiben, wo sie zuerst eingecheckt haben? Erhalten sie dann keine Weiterbildungspunkte mehr? Oder sind die Referenten entsetzt über solch ein Verhalten?

BarCamps und das Prinzip der zwei Füße
BarCamps und das Prinzip der zwei Füße

[bctt tweet=“#eventprofs Mitten im Vortrag oder in der Diskussionsrunde aufstehen und in einen anderen Raum gehen? Auf einem BarCamp ist das völlig normal und OK. #GesetzDerZweiFüße ??‍♀️ ????‍♀️ “ username=“KatrinTae „]

6. Erleben statt Perfektion

BarCamps sind so herrlich normal. Nichts muss perfekt sein. Weder die Location noch die Beschilderung oder die Raumausstattung. Und alle helfen irgendwie mit. Zum Beispiel räumen sie benutztes Geschirr selbst weg oder stellen leere Getränkeflaschen in die Kisten zurück.

Es ist auch total in Ordnung, dass die Teilnehmer ihre eigenen Mehrwegbecher für den Kaffee mitbringen. Win-win für alle. Für die Umwelt. Für den Veranstalter, weil er die Einwegbecher nicht bezahlen muss. Oder gar selbst Geschirr spülen muss. Und für den Teilnehmer wird so eine Art der Eventorganisation am Ende des Tages immer günstiger ausfallen.

? Was könntest du vereinfachen?

Auf BarCamps bringt man Kaffeebecher mit
Auf BarCamps bringt man ruhig mal ’nen Kaffeebecher mit.

[bctt tweet=“#eventprofs Auf einem Barcamp ist total in Ordnung, dass die Teilnehmer ihre eigenen Mehrwegbecher für den Kaffee mitbringen. Win-win für alle. ☕️☕️☕️ “ username=“KatrinTae“]

7. Keiner meckert über das Essen auf BarCamps

Wie eben schon angedeutet. BarCamps sind herrlich einfach und unkompliziert. Versteh mich nicht falsch: Auch hier muss das Essen ausreichen, schmecken und zumindest Vegetarierer wenn nicht sogar Veganer berücksichtigen. Doch es darf einfach sein. Und darüber meckert auch keiner. Nicht einmal, wenn es zum Frühstück ‘nur Brezeln und Äpfel’ gibt. Ganz im Gegenteil. Das passt sehr gut zum Charakter des Events und die meisten sind froh, dass es überhaupt eine Ganztages-Verpflegung gibt.

Wenn du jetzt sagst “naja, BarCamps haben ja auch so niedrige Ticketpreise”, dann erinnere dich doch einmal an kostenfreie Corporate Events. Da kann das Buffet gar nicht groß genug sein. Und das obwohl die meisten Teilnehmer keinen einzigen Cent dafür bezahlen.

Auf BarCamps meckert keiner übers Essen
Auf BarCamps meckert keiner übers Essen.

8. Come as you are – der Wohlfühl-Dresscode

Wenn du selbst Events organisierst, kennst du das mit dem Dresscode bestimmt. Meist sehen wir aus, wie aus dem Ei gepellt. Klar, wir wollen uns von unserer Schokoladenseite zeigen. Doch gerade Events sind mega anstrengend. Sie dauern einfach sehr lange; manchmal sogar mehrere Tage.

Wie schön wäre da Wohlfühl-Kleidung? Jeans, Shirt und Blazer? Oder eben auch kein Blazer. Auf BarCamps geht das! Da erwartet niemand von dir, dass du im Anzug oder Kostüm erscheinst. Und die unbequemen Absatzschuhe kannst du auch gleich zu Hause lassen. Come as you are.

9. Es gibt Steckdosen und Sitzecken

In wie vielen Kongresszentren kannst du mal ebenso dein Smartphone aufladen? An irgendeiner Steckdose, die du gerade findest. Oder die für dich in einem Workshopraum extra auf den Tisch gestellt wurde. Auf BarCamps gibt es soetwas. ?

Und in welcher Location gibt es wirklich genug Sitzgelegenheiten für alle? Damit meine ich nicht die frontale Bestuhlung im Saal. Nein; ich denke an echte Lounge-Ecken. Oder eben an Bierbänke, die im Freien stehen. Hauptsache ein bisschen frische Luft, Sonne und mal nicht eingeengt im extra abgedunkelten Vortragsraum sitzen. Ausreichend Stehtische tun es natürlich auch.

Auf BarCamps kannst du aber auch mal ganz locker auf Treppenstufen sitzen. Oder auf stabilen Heizungen oder auf Sitzhockern.

? Sorgst du schon für Steckdosen und ausreichend Sitzecken?

Du kannst dein Smartphone laden.
Du kannst dein Smartphone laden.

[bctt tweet=“#eventprofs Teilnehmer wollen heute ihre Smartphones aufladen können. Jederzeit und ohne Zusatzaufwand. Auf einem BarCamp geht das. ???“ username=“KatrinTae“]

Fazit

Organisierst du bisher vor allem klassische Veranstaltungen, wäre der Besuch eines BarCamps für dich sicherlich einmal eine erfrischende Abwechslung. Du kannst dort sehen, wie viel einfacher Events organisiert und akzeptiert werden. Vielleicht ist ja etwas dabei, was du auch für dein Event übernehmen kannst?

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