Kürzlich bin ich auf eine wirklich tolle Einladung aufmerksam geworden. Auf eine personalisierte. Und natürlich war das ‘nur’ mein Vorname, aber der war kreativ eingebunden. Deshalb war ich neugierig und habe einmal nachgefragt, wie Paperless Coach André Nünninghoff, zugleich Veranstalter der Paperless Conference, das realisiert hat. Bist du auch neugierig? Dann lies einfach weiter.
Das Wichtigste 😉 vorab: Mit welchem Tool ist dir diese kreative Ansprache geglückt?
Diese kreative und personalisierte Ansprache ist mir mit dem Tool lemlist geglückt. Das ist ein Dienstleister aus Frankreich. Mit diesem kannst du auf einem Bild einen individuellen Text einbinden. So a la Starbucks Coffee. Das wollte ich unbedingt einmal probieren. Und ich kann dir sagen, es war ein grandioser Erfolg. Ich habe in den letzten Mailversand an ca. 2.500 Adressen eine Aufforderung zum Antworten (Call to Action) eingefügt und glattweg 200 Antworten erhalten. Außerdem hatte ich für meine erste Paperless UnConference bis dato 6 Tickets verkauft. Nach dem Versand waren es 21 Tickets.
Lemlist ist kein klassisches Newsletter-Tool. D.h. ich brauche viel Zeit, um die Autoreplys und die Bouncer herauszufischen. Das übernimmt ja normalerweise so ein professionelles Tool. Die E-Mails versende ich noch immer über meine Business-Google-Account. Wenn du wenige, dafür aber hochqualifizierte Leads anschreiben willst, dann kann ich dir lemlist empfehlen.
[bctt tweet=“#eventprofs Mit lemlist bringst du Pepp in deine Event-Einladungen. Das ist kein Newsletter-Tool. Aber du kannst Serientextfelder in Bilder einfügen. ?“ username=“KatrinTae“]
Warum ist dir Personalisierung überhaupt so wichtig?
Ganz einfach: Hinter der E-Mail-Adresse stecken immer noch Menschen und deren Charaktere. Die will ich erreichen. Das erreiche ich nur mit ein wenig ‘Bauchpinselei’. Auf ein “Hallo Leser” reagiert doch heute kaum noch jemand. Nur wenn ich heute noch persönlich angesprochen werde, ‘halte’ ich an. Alles andere rauscht an mir vorbei. Das ist bei deinen Lesern oder bei Event-Teilnehmern ganz bestimmt genauso.
[bctt tweet=“#eventprofs Personalisierung ist King. Auf ein ‚Hallo Leser‘ reagiert doch heute kaum noch jemand. Nur wenn ich heute noch persönlich angesprochen werde, ‘halte’ ich an. ???“ username=“KatrinTae“]
Du organisierst auch Events. Wie paperless sind die?
Unsere Events sind zu 100% paperless. Das heißt, alles bis zur Veranstaltung ist digital. Wir bitten auch unsere Teilnehmer, ihre Tickets nicht auszudrucken. Wir verteilen auch keine Notizblöcke oder ordern Flipcharts. Gern nutzen wir Voting- und Interaktionstools wie sli.do oder menti.meter. Das machen wir schon deshalb paperless, weil du auf riesigen Bildschirmen einfach mehr siehst als auf einem Flipchart. Besonders wenn du als Teilnehmer weiter hinten in der letzten Reihe sitzt.
Allerdings sind wir keine Fanatiker. Auf Wunsch gibt es auch auf unseren Veranstaltungen Papier. Erst recht, wenn einige unserer Speaker für ihren Vortrag gern Papier einsetzen wollen.
Außerdem richten wir uns bei unseren Veranstaltungen natürlich nach unserer Zielgruppe. Unsere Entscheider beispielsweise erhalten Umlaufmappen. Deshalb senden wir ihnen einen Brief inklusive Antwortfax. Dazu nutzen wir z.b. onlinebrief24, weil wir selber keinen Drucker im Büro haben. Bei Interesse faxen das dann zurück. Und wir senden eine Rechnung und ein Ticket heraus. Allerdings haben wir schon seit einiger Zeit keine Faxnummer mehr. D.h. wir bitten sie, die Faxe einzuscannen und per E-Mail zu senden. Einen Scanner hat heutzutage jeder. Und ganz ehrlich: Wir wollen ja gern das Fax aussterben lassen. Doch bei der ein oder anderen Zielgruppe ist das eine Herausforderung. Zum Beispiel bei den Handwerkern.
[bctt tweet=“#eventprofs Papierlos Konferenzen vorbereiten geht schon heute, z.B. bei @PaperlesPioneer. Nur, wer unbedingt noch will, erhält vor Ort Papier. ?“ username=“KatrinTae“]
Mit welcher Software organisiert ihr die paperless Conference?
Den Ticketverkauf und Check-In organisieren wir paperless mit Hilfe von Eventbuddy. Das ist das einzige Tool, das unsere Compliance Prüfung geschafft hat. Dank des Tools haben wir einen geringen Verwaltungsapparat.
[bctt tweet=“#eventprofs Die Konferenz von @PaperlesPioneer wird mit dem Tool von Eventbuddy organisiert. Das einzige Tool, das deren Compliance Prüfung geschafft hat. ✅“ username=“KatrinTae“]
Was erledigt ihr bei „paperless“ auch noch papierfrei?
Wir sind ziemlich paperless, also papierfrei. Allerdings gibt es auch in meinem Schreibtisch post its. Diese Notizblöcke habe ich vor allem für meine Kunden in der Schublade. Oft wollen sie bei Vertragsgesprächen sich noch Notizen machen können. Genau dafür kann ich ihnen dann dieses “Notfall”Papier anbieten. Meine eigenen Notizen mache ich auf dem iPad.
Auch hier gilt: Ich nehme niemanden sein Papier weg. Gerade in Workshops setze ich im Ausnahmefall Eddings und Post its. Da ist die digitale Technik einfach noch nicht so weit. Dennoch ermutige ich viele Menschen dazu, einen papierfreien Weg auszuprobieren. Das geht peu á peu. Und dann bemerke ich, wie im Laufe der Zeit, der Schreibtisch meines Gegenüber immer papierfreier und leerer wird.
Mir begegnen viele Kunden, die mit der heutigen schnelllebigen Zeit nicht Schritt halten können. Das wirkt sich dann negativ auf ihr Business aus.
Ein Beispiel: Ich kenne Firmen, die ihre Unterlagen noch nicht einsortiert haben und dann keine Rechnungen schreiben können. Vor allem im Handwerk und ähnlichen Branchen. Da gehen dann wirklich Wochen ins Land bis die geleistete Sache in Rechnung gestellt werden kann. Fatal für die Liquidität eines jeden Unternehmens.
Dabei betone ich immer wieder: Die Software ist nur das Werkzeug. Das Mindset ist viel wichtiger. Es geht darum, seine Prozesse zu vereinfachen und sich somit um die wichtigen Dinge zu kümmern. Um nichts anderes.
[bctt tweet=“#eventprofs ‚Die Software ist nur das Werkzeug. Das Mindset ist viel wichtiger. Es geht darum, seine Prozesse zu vereinfachen und sich somit um die wichtigen Dinge zu kümmern.‘ Sagt @PaperlessCoach ✅ ✅ ✅“ username=“KatrinTae“]
Was könnte auch bei euch noch papierfreier funktionieren?
Die Kommunikation mit Behörden könnte paperless sein. Die schicken uns immer noch Briefe. Ich wünsche mir eine Art Finanzamtportal, in der sämtliche Kommunikation mit diesem enthalten ist.
Wie oft erhalte ich außerdem von Kunden noch Anrufe, sie hätten gern meine Rechnung “im Original”. Dabei haben sie von mir bereits das digitale Original erhalten. Denen antworte ich dann, sie mögen die geschickte Rechnung einfach ausdrucken. Nichts anderes würde ich selbst tun.
Welche Tools würdest du Einsteigern auch noch empfehlen?
Das kommt ganz darauf an, was du willst. Willst du digitale, also paperless, Notizen machen? Dann könntest du Google Notizen nutzen – wenn du schon Gmail verwendest. Oder du nimmst OneNote, wenn du Microsoft schon hast. Oder eben Evernote. Es kommt ganz darauf an, was du hinterher mit den Notizen machen willst. Und welches Programm mit welchem zusammenarbeitet. Es geht nicht um das einzelne Tool.
Es geht darum, dass du den Überblick behältst und dass du die Tools miteinander verbinden kannst. Am Ende des Tages geht es darum, dass du Menschen verbinden kannst. Also: Wie kannst du mit deinen Kollegen, Kunden oder Dienstleistern am besten kommunizieren? Wie kannst du an sie Aufgaben delegieren oder Informationen weiterleiten? Die eierlegende Wollmilchsau gibt es einfach nicht. Ebenso gibt es nicht das eine Tool für alle Aufgaben. Beim Inder gibt’s auch keine Pizza, die so lecker schmeckt wie beim Italiener selbst, oder?
Ich jedenfalls steh auf Spezialisten und die verbinde ich miteinander. Außerdem müssen die Tools einfach und selbsterklärend sein. Es gibt ja heutzutage ERP-Software, da müssen Mitarbeiter viele Kurse belegen, um überhaupt dieses Tool bedienen zu können. Das ist absurd. Tools müssen eine schlanke Lösung darstellen und selbsterklärende Anleitungen beinhalten. Weg vom “point & click Adventure”. Also weg von den Tools, bei denen du 15 Klicks brauchst, bis etwas passiert. Das ist einfach viel zu lange, wenn du z. B. eine Rechnung erstellen willst.
[bctt tweet=“#eventprofs Tooltipp: ‚Es geht darum, dass du den Überblick behältst und dass du die Tools miteinander verbinden kannst. ? Am Ende des Tages geht es darum, dass du Menschen verbinden kannst.‘ ? Sagt @PaperlessCoach “ username=“KatrinTae“]
Über den Interviewpartner
André Nünninghoff ist Paperless Coach & CEO der Paperless GmbH.
Mit seinem Team berät er Unternehmen jeglicher Größe bei der Umstellung ihrer papierbasierten Arbeitsabläufe hin zu digitalen Arbeitsprozessen und hilft damit den Unternehmen ihre Interne- und Externe Unternehmenskommunikation sowie Datenablage klarer und zeitsparender zu gestalten.
Kurzum, sorgt das Paperless Team für etwas Digitale Magie.
Seine nächste Paperless Conference findet am 18. und 19. Oktober 2019 in Köln statt.
Möchtest du mehr über personalisiertes Event-Marketing erfahren? Dann ist der verlinkte Blogbeitrag dazu für dich bestimmt spannend.