Interaktion und Networking sind bei Online-Events sehr gefragte Elemente. Zum einen weil es dafür sorgt, dass deine Teilnehmer dabei bleiben und zum anderen weil es den meisten von uns immer noch nicht so recht gelingt, dies umzusetzen. Manche Dinge klappen offline einfach leichter, so auch zufälliges Networking in der Kaffeepause oder in der Warteschlange beim Buffet. Allerdings kannst du Interaktion mit und unter den Teilnehmern auch online fördern – zum Beispiel mit Warm-Up Übungen und Spielen. Welche Ideen es dafür gibt und wie du Online Warm-Ups umsetzt, erfährst du in diesem Beitrag.
Warum Online Warm-Ups sinnvoll sind
Online Warm-Ups sind deutlich mehr als Eisbrecher bei einem digitalen Workshop, einer virtuellen Breakout-Session oder einem online Teamevent. Dank eines online Warm-Ups sind deine Teilnehmer von Anfang an aktiv statt nur passiv zuzuschauen. Wusstest du, dass Teilnehmer, die sich aktiv einbringen, insgesamt zufriedener sind? Übrigens ist das auch eines der Erfolgsgeheimnisse von Gamification.
Mithilfe eines Warm-Ups lernen sich deine Teilnehmer in ungezwungener Atmosphäre kennen und haben gleich einen Aufhänger für eine konkrete Kontaktaufnahme zu anderen. Außerdem macht’s einfach Spaß und fördert das kreative Denkvermögen.
Für Teamevents eignen sich Warm-Ups besonders, weil die Teilnehmer so Hemmungen abbauen, Befangenheit überwinden und Empathie entwickeln können. Das stärkt den Teamspirit und fördert die Kommunikation im Team.
[adrotate banner=“38″]
Ideen für Online Warm-Ups
Eines vorneweg: Alle müssen leicht auf die digitalen Tools, die du dafür einsetzt, zugreifen können. Idealerweise sollten sie die Tools auch kennen oder im Laufe des Warm-Ups schnell kennenlernen.
Online Warm-Ups für einen unbekannten Teilnehmerkreis
Besser gesagt: Wenn sich die Personen untereinander noch nicht kennen. Dann ist eine klassische Vorstellungsrunde zu Beginn eine hervorragende Wahl. Kennen sich deine Teilnehmener untereinander schon ein wenig, darf’s auch etwas persönlicher werden. Dafür kannst du verschiedene Fragen stellen, zum Beispiel:
- Berge oder Meer im Urlaub?
- Hund oder Katze?
- Joggen oder Fahrrad fahren?
- Yoga oder Kraftsport?
- Action oder Wellness?
Je nach Ziel deines folgenden remote Workshops kannst du auch ganz andere Fragen stellen. Zum Beispiel: „Was schätzt ihr an euch am meisten?“ Solch eine Frage stärkt zusätzlich das Selbstbewusstsein deiner Teilnehmer.
Bei diesen Fragerunden solltest du oder dein Moderator die Reihenfolge festlegen oder jede Person nacheinander aufrufen. Alternative Idee: Nutze einen random wheel picker – siehe weiter unten.
Für das Festhalten der Antworten kannst du ein virtuelles Whiteboard vorbereiten. Entweder eines, was im Videokonferenz-Tool enthalten ist oder Mural, Miro, Google Docs und Co.
Obstacle Run
Vom Whiteboard-Anbieter Mural gibt’s einen virtuellen Hindernislauf – natürlich in Mural. So können deine Teilnehmer zeigen, wie gut sie sich mit Mural auskennen oder sie lernen die Grundlagen auf eine sehr praktische Art und Weise kennen. Eine tolle Aufwärmübung – auf einem Whiteboard für ein Whiteboard.
Und so geht’s:
1. Deine Teilnehmer wählen eine Spur und fügen dort ihren Namen hinzu.
2. Alle Teilnehmer beginnen zur gleichen Zeit am Anfang der Strecke.
3. Wer als Erster die Strecke beendet, hat gewonnen.
Der Obstacle Run eignet sich vor allem dann für dein Online-Event, wenn du das Whiteboard Mural für Gruppenarbeiten einsetzt.
Wilde Workshop Spiele
Die Warm-Ups von „Wilde Workshop Spiele“ kannst du auch ganz ohne weitere Tools durchführen. Alles was deine Teilnehmer brauchen, ist der Zugang zu deinem Online-Event. Also ein internetfähiges Gerät, Internet, eine Webcam sowie ein Mikrofon.
Besonders gut gefällt mir die Übung „Jeder der…“. Bei diesem Warm-Up kleben die Teilnehmer ihre Webcams ab und nehmen sie ab, wenn der Aufruf dazu passt. Zum Beispiel „Jeder der heute aus dem Home-Office zugeschaltet ist“. Das ist die virtuelle Variante von Warm-Ups, bei denen Moderatoren die Teilnehmer in kleine Gruppen einteilt, damit sie sich kennen lernen. „Jeder der mehr als 100km angereist ist, begibt sich in diesen Teil des Raumes…“
Dort findest du Ideen wie
- 3 Arten für Online-Workshops, u.a. die „Hände Wedler“, die auch tolle Screenshot-Fotos möglich machen
- Zeig uns dein Arbeitszimmer – besser gesagt einen Gegenstand in einer bestimmten Farbe
- Die Urlaubsfoto-Hintergrund-Battle: Jeder erzählt etwas über ein Urlaubsfoto, welches er als virtuellen Hintergrund eingeblendet hat.
Schau unbedingt mal auf der Website von „Wilde Workshop Spiele“ nach. Dort findest du noch viele weitere Ideen für Online Warm-Ups – auch in Buchform.
Emoji Song Quiz
Alles was du dazu brauchst: Google nach einer Emoji Song Quiz Vorlage und füge das Bild oder auch die einzelnen Emojis auf einem Whiteboard deiner Wahl ein. Für den Ablauf hast du verschiedene Möglichkeiten. Ihr könntet einfach Zeile für Zeile vorgehen und wer die Antwort weiß, schreibt sie in den Sessionchat oder ruft sie einfach in die Videokonferenz hinein. Je nach Teilnehmergröße und nach den Features deiner Event-Plattform oder Videokonferenz-Lösung. Alternativ gibst du eine bestimmte Gesamtzeit vor und nummerierst die einzelnen Emoji-Reihen. Nach Ablauf der Zeit senden die Teilnehmer dir die Lösungen. Entweder per privater Chatfunktion, ins Whiteboard oder per E-Mail. Gewonnen hat, wer die meisten richtigen Antworten hat. Lobe dafür ruhig einen ideellen Preis wie „Platz 1“ ? oder einen realen Preis, den beispielsweise ein Sponsor beisteuert, aus. Übrigens gibt’s Emoji Quizzes bereits als Kartenspiele.
PS: Ihr könnt auch gemeinsam Filme, Urlaubsziele, Sprichwörter und vieles mehr erraten.
Selbstportrait zeichnen
Lege eine Zeit fest, die deine Teilnehmer haben werden, um ein glanzvolles Strichmännchen von sich selbst auf einem Whiteboard zu zeichnen. Auf Schönheit kommt’s nicht an. Hauptsache, ihr habt Spaß und zeichnet fleißig. Nach Ablauf einer oder zwei oder drei Minuten kann jeder sein Kunstwerk einmal vorstellen. Auch das kann ein lustiger Gesprächseinstieg für kommende Networking-Sessions oder auch nur eine Auflocker-Übung für den Einstieg in ein Teamevent sein.
[adrotate banner=“50″]
Eine gemeinsame Zeichnung anfertigen
Das ist die Fortsetzung der zuvor vorgestellten Zeichenübung. Alle malen auf einem Whiteboard und jeder darf der Zeichnung hinzufügen, was ihm gefällt bzw. einfällt. Auch hier kommt’s nicht darauf an, dass das Ergebnis besonders schön ist. Es geht um das Gruppenerlebnis und -ergebnis bei diesem Online Warm-Up.
Eine gemeinsame Geschichte erzählen
Eine weitere Idee für Online Warm-Ups: Du oder dein Moderator beginnt mit einer Zeile wie „Es war einmal, in einem weit entfernten Land, fünf Menschen, die sich zusammentaten, um alle Probleme der Welt zu lösen. Alles schien einfach, bis eines Tages einer der Menschen am Horizont sah…“. Dann lädst du die nächste Person in der Gruppe ein, die Geschichte fortzusetzen und die nächste Zeile hinzuzufügen. So geht es weiter, bis jeder einen Beitrag zur Geschichte geleistet hat.
Dafür benötigst du lediglich eine Videosoftware und jemanden, der die Geschichte aufschreibt. Je nach Ziel deiner Online-Session kannst du die Geschichte auch mit einem ganz anderen Thema starten.
Drei Wünsche äußern
Über Wünsche und Träume reden viele Menschen ebenfalls gern – außerdem sind die Wünsche meist positiv besetzt, so dass du fast automatisch eine positive Atmosphäre erzeugst. In diesem virtuellen Warm-Up forderst du die Teilnehmer auf, drei Wünsche auszuwählen und sie mit der Gruppe zu diskutieren.
Außerdem kannst du sie auf einem Online-Whiteboard wie Mural oder Miro oder auch einfach in Google Doc festhalten. Dafür kann jeder der Teilnehmer ein Bild oder animiertes gif über seinen Wunsch hinzufügen. Daraus kannst du auch eine Raterunde machen, in der die anderen Teilnehmer erraten, was die Bilder darstellen. Lege außerdem einen Zeitrahmen für jeden Teilnehmer fest, damit es nicht langatmig und damit langweilig wird.
Dieses Warm-Up eignet sich auch hervorragend für Teambuilding-Maßnahmen.
Stop – Start – Continue
Eine Übung, die sich entweder für das Ende eines Workshops anbietet oder die sich besonders für persönliche Ziele eignet. Dabei beantworten deine Teilnehmer die Fragen:
- Was will ich nicht mehr tun?
- Womit will ich beginnen?
- Was will ich weiterführen?
Das ist auch eine hervorragende Reflexionsübung am Ende bzw. am Anfang eines Jahres. Oder eben bei neuen Teams, neuen Projekten oder im Rahmen eines Teambuildings.
Eisbrecher-Fragen per Zufall generieren
Dir fällt nichts ein, was du deine Teilnehmer im Rahmen eines Online Warm-Ups fragen könntest? Dann nutz(t) doch einfach den „Check-in-Generator„. Dort werden zufällig Eisbrecher-Fragen generiert. Deine Teilnehmer können dabei entweder selbst entscheiden, ob sie rechts oder links klicken oder du klickst für sie und teilst den Bildschirm, damit alle die Fragen sehen können. Überlege dir vorab, in welcher Reihenfolge du deine Teilnehmer ins Bild holen willst. Also, wer wann sprechen soll.
Bestimmen wer als Nächster dran ist
Die virtuelle Variante vom analogen Flaschendrehen oder Zettel ziehen: Random picker wheel. Gib einfach die Namen deiner Gruppen-Teilnehmer ein, klick auf den Startbutton und fertig.
Alternativ kannst du so ein „Glücksrad“ auch mit AhaSlides erstellen. Dieses Interaktions- und Votingtool kannst du mal in der Gratisversion testen und für viele andere Dinge nutzen, z.B.
- Live-Umfragen,
- Quizzes,
- Q&A-Runden,
- Brainstormings,
- Wortwolken
- und mehr.
Mehr dazu erfährst du auch im Blogbeitrag Mehr Spaß und Interaktion bei Events – mit AhaSlides.
Weitere Templates für Online Warm-Ups von Boardle.io
Viele weitere Templates für deine Kennlern-Challenges gibt’s auf der Plattform von boardle.io. Da sind u.a. auch welche für die Whiteboards von miro, mural, MetroRetro, Figma oder Klaxoon dabei. Dort kannst du auch verschiedene Kategorien wählen, z.B. Meeting, Branding, Design Sprint, Prototyping, Strategie & Planung, Growth Hacking, Energizer Icebreakers und vieles mehr.
Grenzen von Online Warm-Ups
Die meisten Übungen und Ideen eignen sich für Online-Events oder digitale Workshops bei denen sich deine Teilnehmer tatsächlich sehen können. D.h. für kleinere Gruppen. Es gibt zwar Videokonferenz-Tools, die recht viele Personen mit Videobild zuschalten können, das ist allerdings gerade für solche interaktiven Elemente eher schwierig. Allerdings sind Warm-Ups dieser Art auch bei Offline-Events eher für kleine Teilnehmerzahlen geeignet. D.h. du kannst die Online Warm-Ups in Breakout-Sessions eines großen Events oder auch bei kleinen Konferenzen, Workshops, Teamevents und Co. umsetzen.
Fazit
Online Warm-Ups sind hervorragende Eisbrecher, schaffen eine Wohlfühlatmosphäre, halten deine Teilnehmer fokussiert und somit lange bei der Stange, machen sie mit deiner Event-Plattform vertraut und sorgen für den ersten Einstieg ins Networking. Je nach Zielgruppe, Gruppengröße und Dauer des Events eignen sich die hier vorgestellten Ideen – von den abgeklebten Webcams, über virtuelle Hindernisläufe bis hin zu gemeinsam angefertigten Zeichnungen.
Das könnte dich auch interessieren: