Deine Zielgruppe ist nicht so jung und hipp, dass sie auf moderne Eventformate abfährt? Zu dir kommen eher die seriösen Business-Vertreter, die Mediziner und Wissenschaftler? Sie sind es gewohnt, sich in Ruhe Vorträge eines Experten am Rednerpult anzuhören? Programme ohne expliziten Inhalt buchen die garantiert nicht? Denen kannst du doch keinen Open Space anbieten, oder doch? Hier sind 10 Anzeichen, dass Zeit für moderne Eventformate ist und auch deine Teilnehmer bereit sind.
1) DAS Argument deine Veranstaltung zu besuchen ist: Networking.
Mit diesem Wort sagt das aber keiner. Vielmehr hörst du immer wieder: „Doch, zu Ihrer Veranstaltung komm’ ich gern, denn dann treff ich meine Branchenkollegen wieder. Und darauf freu’ ich mich schon.“
2) Das Beste an deiner Veranstaltung sind die Pausen.
Sagt so auch keiner. Dafür steht in deinen Evaluationsbögen, dass die Pausen ruhig länger sein könnten. Außerdem hast du beobachtet: Wenn der Gong zum Ende der Pause ertönt, können sich die Menschen nur schwer voneinander trennen. Zu spannend sind die Gespräche. Ist das Gegenüber. Der nächste Vortrag beginnt daher mit Verspätung oder mit einem nur zur Hälfte besetzten Saal.
3) Alle starren aufs Handy.
Gut, deine Teilnehmer könnten von deinem Event twittern oder so. Was aber, wenn du jetzt oder auch später gar keine Aktivitäten in den sozialen Netzen findest? Vielleicht surfen deine Teilnehmer bloß nebenbei herum oder beantworten ein paar E-Mails. Denn der Vortrag ist schon nach wenigen Minuten ziemlich ermüdend. Übrigens empfinden 82 % aller Teilnehmer Vorträge einschläfernd. Dass die auf deiner Veranstaltung auch dazu zählen, ist also ziemlich wahrscheinlich.
4) Die ersten verlassen telefonierend den Saal.
Natürlich! Immerhin kann doch etwas Wichtiges passiert sein. Zum Beispiel ruft der Chef oder die Sekretärin an – oder ein wichtiger Kunde. Na klar, das kann sein. Bei einigen wenigen ist das auch bestimmt so. Aber wenn es immer mehr werden, solltest du hellhörig werden. Denn was du hier siehst, sind klare Prioritäten. Deine Veranstaltung, dein Referent, deine Inhalte sind nicht so wichtig wie der Alltag deiner Teilnehmer.
5) Niemand schreibt mit.
Die Notizblöcke, die du auf den Tischen oder in den Taschen verteilt hast, bleiben unangetastet. Und es macht sich auch keiner Notizen auf seinem mobilen Device.
6) Keiner hat eine Frage.
Entweder war der Vortrag so komplex und anstrengend oder aber er hat schlichtweg gelangweilt. Vielleicht schon deshalb, weil wir eine ziemlich kurze Aufmerksamkeitsspanne haben. Fast egal wie gut deine Referenten sind, wenn der Vortrag zu lange dauert, schweifen wir ab. Und dann haben wir auch keine Frage. Wir wollen bloß noch raus hier. Endlich Kaffee und ein paar nette Leute finden. Oder wir beteiligen uns doch lieber gleich an der Veranstaltung – dank eines modernen Eventformates.
7) „Meine Teilnehmer wollen keinen Schnickschnack.“
Hast du das schon mal gesagt? „Meine Zielgruppe will sich einfach nicht austauschen. Schnickschnall wollen die nicht. So ticken meine Teilnehmer einfach nicht.“ Das kannst du natürlich sagen – aber nur, wenn du es mindestens einmal ausprobiert hast. Und wenn auch nur mit einem kleinen, interaktiven und modernen Eventformat. Zum Beispiel in einer kleinen Session irgendwo auf einem „Nebenkriegsschauplatz“.
8) Plötzlich war Interaktion da.
Du hast es gar nicht geplant und doch ist es passiert. Einer deiner Referenten hat ohne dein Wissen ein Votingtool in seinen Vortrag eingebaut. Und dann hatte er auch noch Erfolg damit! Fast alle deiner Teilnehmer haben ihre Smartphones gezückt und fleißig mit abgestimmt. Gebannt haben sie auf die sich live bewegenden Balken der online Abstimmung gestarrt. Plötzlich waren alle im Hier und Jetzt.
Wenn dir mal so eine Aufmerksamkeit gelungen ist, könnte es gut sein, dass deine Teilnehmer auch bei weiteren modernen Eventformaten mitmachen.
9) Die Workshops laufen am besten.
Hands on Kurse oder Workshops oder wie auch immer du diese Kleingruppenformate nennst. Laufen diese am besten, also kannst du sie am besten verkaufen? Dann kann das daran liegen, dass deine Teilnehmer hier einfach am besten lernen. Sie können üben und sich selbst einbringen. Genauso lernen wir übrigens am besten! Nicht durchs hören und lesen, lesen und lesen. Nein, durchs Mitmachen, selber machen und nachmachen – und das geht nun einmal hervorragend mit einem modernen Eventformat.
10) Auf anderen Branchenevents sind alle so gesprächig.
Als guter Eventmanager besuchst du natürlich auch die anderen Veranstaltungen in deiner Branche. Wenn sich dort Menschen viel aktiver einbringen, spätestens dann könntest du es auch einmal auf deinen Events probieren.
Falls du Inspiration für moderne und interaktive Eventformate suchst, schau dich mal in der gleichnamigen Rubrik um oder stöbere in meiner Bücherecke. Und dann heißt es: Ausprobieren und viel Erfolg!