Alles beginnt mit dem Ziel. Auch ein Messestand. Allerdings sieht die Realität oft anders aus. Eventplaner·innen erhalten die Aufgabe, einen Messestand zu planen, meist ohne konkrete Zielvorgaben. Häufig heißt es dann "wir sind jedes Jahr dort, also stellen wir auch dieses Jahr aus" oder "wir wollen halt zeigen, welche Produkte man bei uns erhalten kann". Und jetzt soll der oder die Planer·in kreativ werden. Das allein ist schon schwierig genug. Doch das fette Ende kommt erst noch. Nach der Messe haben "alle" etwas am Standkonzept auszusetzen und niemand kann so richtig sagen, ob die Messe ein Erfolg war oder nicht. Mach's besser und plane deinen nächsten Messestand basierend auf deinem Messeziel. Wie du Messeziele in passende Standkonzepte umwandelst, erfährst du in diesem Beitrag.
Lege dein Messeziel fest
Werde dir als Erstes darüber klar, welches Ziel du mit der Messeteilnahme erreichen willst. Ist dir das unklar, frage deine·n Auftraggeber·in oder lege selbst ein Ziel für dich fest. Du wirst gleich sehen, wie unterschiedlich das Standkonzept ausfällt, wenn du unterschiedliche Ziele verfolgst.
Unternehmen können wirklich viele Ziele mit einem Messeauftritt verfolgen. Die gängigsten Ziele hat der AUMA e.V. in seiner Publikation "Erfolgreiche Messebeteiligung" auf Seite 16 und 17 veröffentlicht. Diese sind:
Marketingziele | Vertriebsziele | Kontaktziele |
---|---|---|
Leite aus dem Messeziel dein Standkonzept ab
Je besser dein Standkonzept auf eines oder zwei dieser Messeziele passt, umso besser.
Messeziel 1: Bekanntheitsgrad steigern
Darunter fallen auch Ziele wie Reichweite generieren oder Aufmerksamkeit auf Social-Media-Kanälen erzeugen. Willst du das erreichen, musst du dir überlegen, wie du "möglichst viel Wind erzeugen kannst" – am besten vor Ort und in den sozialen Netzen. Unter den unzähligen Möglichkeiten, die du hast, will ich dir eine genauer vorstellen: Eine Fotoaktion auf dem Messestand.
So geht's: Stell' einen Social-Media-Rahmen zur Verfügung oder baue einen Twister Compact XR Fotostand auf. Sorge für ausreichend Platz zum Fotografieren und vielleicht sogar für eine angenehme Wartezeit. Denn vor solchen Aktionen bilden sich schnell Warteschlangen.
Vielleicht musst du am Anfang die Aktion noch etwas ankurbeln und selbst ein paar Fotos von dir oder deinen Kolleg·innen dort schießen. Doch meist laufen diese Aktionen dann schnell von allein weiter und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Versiehst du diese Fotoaktion mit einem Hashtag und vielleicht sogar mit einer Gewinnaktion in den sozialen Medien, kannst du dich über viel zusätzliche Reichweite von deinem Messestand freuen.
Messeziel 2: Leads generieren
Dieses Ziel fällt in die oben vorgestellte Kategorie "Kontaktziele". Du kannst es ebenfalls mit einer Fotoaktion verknüpfen, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied – dieses Mal sammelst du aktiv Kontakte ein. Und das musst du anders planen und wegen der involvierten Daten auch anders absichern als so eine reine Foto-Teil-Aktion aus dem ersten Beispiel.
So geht's: Plane eine interaktive Fotoaktion auf deinem Messestand und sorge dafür, dass deine Besucher·innen das eigene Bild in Echtzeit per E-Mail erhalten und zugleich gern teilen wollen. Dafür kannst du z.B. eine interaktive Fotostation von click it nutzen. Darin ist eine Kamera eingebaut, welche die Bilder an die live am Stand eingegebene E-Mail-Adresse des Teilnehmenden verschickt. Über das Formular mit der Eingabe der E-Mail-Adresse kannst du weitere Daten einsammeln, z.B. Vor- und Nachname, Unternehmen, Interessen oder vieles andere mehr. Du kannst außerdem dir die Zustimmung einholen, dass alle, die hier mitmachen, deinen Newsletter abonnieren oder worüber auch immer du Leads generieren möchtest. Wichtig dabei: Sorge für DSGVO-konforme Formulare und Prozesse. Außerdem solltest du mit dem Anbieter deiner Wahl und mit der eigenen IT-Abteilung klären, wie die Daten vom Fototool in euere Datenbank kommen. Meist reicht dafür ein einfacher csv- oder xls-Upload nach der Messe. Dennoch gilt: Je schneller, desto besser. Denn nur so kannst du die Leads schnell und zielgerichtet weiterentwickeln (nurturen) und passende Informationen nach der Messe senden.
Messeziel 3: Bestandskundenpflege
Möchtest du die Messe nutzen und mit deinen besten Kund·innen vor Ort einmal in Ruhe sprechen? Sie einfach auf ein Getränk oder einen Snack einladen und mal genau hinhören, was sie gerade umtreibt? Dann sind solche Fotoaktionen völlig ungeeignet.
Viel besser: Lade deine Gesprächspartner in eine Lounge ein. Am besten eine, die etwas sichtgeschützt ist. Schließlich müssen nicht alle Messebesucher·innen wissen, mit wem du Geschäfte machst und auch deine Kund·innen wollen das nicht immer von sich selbst preisgeben. Für solch eine Lounge sind abgetrennte Bereiche oder ein zweigeschossiger Messestand eine ideale Lösung. Ist es dort auch noch etwas ruhiger als in den Gangbereichen oder hat man von oben einen interessanten Ausblick auf das komplette Messe-Geschehen wird der Besuch auf deinem Stand zu einem Erlebnis, an das sich deine Gäste gern erinnern.
Messeziel 4: Produkte live präsentieren
Das klappt auf Präsenz-Messen hervorragend: Produkte live präsentieren. Hier kann jede·r mal anfassen, bedienen, das Produkt um 360 Grad drehen und vieles mehr. Mit einer Loungeecke oder einer Fotoaktion kommst du hier nicht weiter. Dieses Mal steht dein Produkt im Mittelpunkt.
Plane daher eine große Fläche für die Präsentation deines Produktes ein. Je nach Produkt eignen sich dafür realitätsgetreue Modelle, das echte Produkt oder auch spannende Ausschnitte aus einem Produkt, z.B. aus einer großen Maschine. Lass die Präsentation so aufbauen, dass viele Menschen die Live-Anwendung sehen können oder übertrage die Testnutzungen vor Ort auf Bildschirme. Das sorgt für eine Fernwirkung - also schon weit vor deinem Messestand - und dafür, dass auch in den hinteren Reihen Besucher·innen deinen Vorführungen folgen können. Ist dein Produkt zu sperrig oder noch ein Prototyp kannst du es auch über eine digitale Variante zeigen. AR und VR oder auch Touchscreens eignen sich dafür hervorragend.
Messeziel 5: Aufträge generieren
Es gibt B2B-Messen oder die Fachbesuchertage auf B2C-Messen, auf denen Verträge besprochen und geschlossen werden. Fotoaktionen sind dafür völlig fehl am Platz. Und auch eine reine Networking-Lounge ist weniger geeignet. Du brauchst schon echte Rückzugsräume mit einer professionellen Business-Ausstattung. Es muss also auch hell und ruhig genug sein, damit ihr Verträge lesen und diskutieren könnt. Eine Lounge, die auch mal dunkler oder offener gestaltet sein kann, bei der man sich mal auf Barhocker setzt oder in der auch mal Alkohol ausgeschenkt wird, wäre hier deplatziert. Sorge also für eine professionelle Arbeitsatmosphäre – inklusive Getränke und Sitzgelegenheiten an einem echten Arbeitstisch. Plane bei allen Bewirtungsaktionen, also bei dieser Variante und beim Messeziel 3 eine professionelle Versorgung mit Getränken und Snacks ein. Kämpfe vor Ort lieber nicht mit der unbekannten Kaffeemaschine bzw. lass das nicht diejenigen machen, die gerade Verträge verhandeln.
Fazit
Messeziele beeinflussen sehr stark, wie dein Messestand letztendlich aussieht und wie er aussehen sollte. Nur mit einem passenden Messekonzept wirst du auch deine Messeziele erreichen können. Die 5 Beispiele hier zeigen es eindrucksvoll und praxisnah.
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