Die Eventbranche ist im Wandel; wie jede andere Branche auch. Nichts besonderes also. ? Auch die Eventformate ändern sich. Wenn auch nur schleppend und viel langsamer als ich mir das persönlich so wünschen würde. Und noch etwas hält Einzug in unseren Arbeitsalltag: HomeOffice.
OK, in manchen Unternehmen ist das mittlerweile schon total normal. Andere haben schon die ersten Nachteile dieser dezentralen Arbeitsform entdeckt und kehren zurück zur Präsenzphase. Für viele Eventmanager ist HomeOffice immer noch ein Traum in weiter Ferne. Erst recht, wenn wir uns die Ergebnisse der aktuellen Studie des VDVO zu den Arbeitszeiten und -bedingungen in der MICE-Branche ansehen. Warum ist das HomeOffice für viele von uns noch so unerreichbar? Dank Internet und moderner Kommunikationsmittel und Tools ist Arbeiten aus dem HomeOffice doch so einfach. Oder nicht? Ich hab mal nachgefragt – bei Sabrina Gaubitzer von seminargo.
Sabrina, bei seminargo ist HomeOffice schon lange ein Teil eurer Arbeitswelt. Wie kam es dazu?
Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht. Obwohl ich schon über 5 Jahre im Unternehmen bin, so wurde HomeOffice schon immer praktiziert. Es scheint, als wäre das ganz normal bei uns; zumindest für die IT-Mitarbeiter. Aber mittlerweile nutzen das alle Abteilungen bei uns.
Was muss ich tun, wenn ich bei euch in den Genuss des Home Office kommen möchte?
Du musst zuallererst in deinem Job angekommen und deinen Aufgaben gewachsen sein. Wenn alles passt und das Team eingespielt ist, besprichst du deinen Wunsch nach HomeOffice mit seinem Vorgesetzten. Und du unterzeichnest eine Vereinbarung darüber.
Im HomeOffice bist du immer noch mit meinen Kollegen und Vorgesetzten in Kontakt. Allerdings gerade am Anfang brauchst du persönliche Gespräche. Nur so kannst du Vertrauenzu deinen Kollegen und Vorgesetzten aufbauen.
Was brauche ich, damit ich HomeOffice auch wirklich umsetzen kann? Eigener Laptop und ein ruhiges Plätzchen auf dem Sofa?
So stellen sich viele wohl HomeOffice vor, aber nein, so sieht es ganz und gar nicht aus. ? Du brauchst einen richtigen Arbeitsplatz. Technische Mindestanforderungen sind zum Beispiel
- ein zusätzlicher Bildschirm,
- eine Maus,
- sowie eine Tastatur
- und eine gute Internetverbindung.
Es darf keinen Unterschied machen, ob du nun im Büro oder von zu Hause aus arbeitest. Und zur Überprüfung, ob das auch alles so passt wie vereinbart, muss jeder Mitarbeiter zu Beginn ein Foto seines HomeOffice Platzes schießen.
Welche Tipps hast du für Eventmanager, die gerade erst mit dem HomeOffice starten?
Selbstorganisation ist sehr wichtig. Bei mir ist das zum Beispiel so: Ich lege fixe Wochentage sowie geregelte Arbeitszeiten fest, an denen ich von Zuhause aus arbeite. Dann habe ich bereits eine gewisse Routine und bleibe fokussiert bei der Arbeit. So können mich auch keine Hausarbeiten wie Geschirrspüler ein- oder ausräumen, Wäsche waschen oder ähnliches ablenken.
Mir hilft es auch sehr, dass ich einen abgetrennten Raum habe. So konnte ich mir Zuhause ein passendes und ruhiges Arbeitsumfeld schaffen. Auf meinem Schreibtisch findest du nur die Dinge, ich zum Arbeiten benötige.
An meinen Office-Tagen ist mir die Zeit, die ich mit meinen Kollegen verbringen kann, besonders wichtig. Beispielsweise die Mittagspause oder bei interne Veranstaltungen. So kann es gar nicht passieren, dass ich den Anschluss verliere.
Außerdem finde ich, das Verhältnis von Homeoffice und Arbeiten in der Firma muss in einem „gesunden“ Relation zueinanderstehen. Bei seminargo ist HomeOffice gerne ein- bis maximal zweimal in der Woche möglich.
Hand aufs Herz: Was ist beim Arbeiten von zu Hause schwieriger als gedacht?
Hmmm, eine schwierige Frage. Manchmal arbeite ich etwas länger als geplant. Denn ich bin ja ohnehin zu Hause und muss keinen Zug erwischen.
Aber auch für mich gilt: Selbstdisziplin und auch die verdienten Ruhezeiten einhalten. Das schaffe ich auch gut. Aber wenn es mal mehr zu tun gibt, dann bleibe ich auch gerne länger. Egal, ob nun zu Hause im Home Office oder im Büro.
Für wen lohnt sich Home Office aus deiner Sicht?
Ich denke, es kann sich für jeden lohnen. Jeder schätzt Home Office aus einem anderen Grund. Die einen nutzen die Zeit für Hobbys, die anderen für ihre Kinder oder wichtige Termine.
Und warum lohnt sich das Arbeiten von Zuhause auch für meinen Arbeitgeber? Mit welchen Argumenten gehe ich am besten in die Verhandlung?
Ehrlich gesagt lohnt sich das Arbeiten von Zuhause mehr für den Arbeitnehmer als für den Arbeitgeber. Wie bereits erwähnt ist es aber ein tolles ‚Goodie‘, um gute Mitarbeiter zu halten. Darüber hinaus kann sich die zusätzliche Freizeit positiv auf dich als Arbeitnehmer auswirken. Meist sind Arbeitnehmer dann einfach motivierter, ausgeglichener und effizienter.
Über die Interviewpartnerin
Sabrina Gaubitzer ist seit über 5 Jahren bei seminargo – begonnen hat sie als Meeting Planner. Hier durfte sie viele Kunden bei der Suche nach dem passenden Seminarhotel unterstützen und auch selbst viele Veranstaltungen organisieren. So konnte sie gute Einblicke in die Sicht des Eventmanagers und der Hotels erlangen. Seit März 2018 ist sie nun im Marketing tätig und damit für den Öffentlichkeitsauftritt von seminargo zuständig. Das beginnt bei der Erstellung der Visitenkarten bis hin zu unseren Verkaufsunterlagen, Werbematerialien und Newsletter.