Hitzecheck – hilft bei der Wahl der Eventlocation

Eventmanagement  |  21/08/2024

Warum sich die Entscheidung, in Detmold, Ratingen, Potsdam und Jena zu tagen, lohnen kann. Ein Blick in den Hitzecheck der DUH verrät es.

Wonach suchst du den Ort und die Location für dein nächstes Event aus? Erreichbarkeit? Preis? Coolness? Kapazitäten? Oder denkst du auch explizit an die Gesundheit der Teilnehmenden? Mit Blick auf immer heißer werdende Sommer - und auch Frühjahrs- und Herbst-Monate - könnte es sich lohnen, dass du mal checkst, welche Stadt in Deutschland für die steigende Hitze gewappnet ist. Und welche nicht.

Für Schnell-Lesende: 190 Städte im Hitzecheck: Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg sind am stärksten versiegelt und bieten gleichzeitig zu wenig Grünvolumen; Detmold, Ratingen und Potsdam weisen den Weg in die richtige Richtung.

hitzecheck eventlocation


Warum Hitze generell und bei Events ein Problem ist

Hitzewellen in Städten gehen weit über das bloße Unbehagen hinaus. Sie haben erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unsere Produktivität und unsere Fähigkeit, uns zu konzentrieren und miteinander zu interagieren. Und darum geht es ja bei unseren Events, oder?

Warum Hitze in Städten ein Problem ist:

  • Gesundheitliche Risiken: Extreme Hitze kann zu Hitzschlag, Dehydration, Herz-Kreislauf-Problemen und Atembeschwerden führen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen.
  • Beeinträchtigung der Schlafqualität: Hitze erschwert das Einschlafen und führt zu einem unruhigen Schlaf, was die Leistungsfähigkeit am nächsten Tag beeinträchtigt.
  • Reduzierte Luftqualität: Hitze kann die Bildung von Ozon und anderen Schadstoffen in der Luft fördern, was die Atemwege reizt und Allergien verschlimmert.
  • Urban Heat Island-Effekt: Städte sind aufgrund von Beton, Asphalt und fehlender Vegetation oft deutlich wärmer als das Umland. Dieser Effekt verstärkt sich bei Hitzewellen.
Hitzecheck - nur wenige Städte sind gewappnet


Auswirkungen auf Lernen und Austausch

Und auch bei unseren Events ist Hitze ein echter Meeting-Killer:

  • Konzentrationsschwierigkeiten: Hitze kann die Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne erheblich reduzieren, was das Lernen erschwert.
  • Müdigkeit und Erschöpfung: Hitze führt zu Müdigkeit und Erschöpfung, was die Motivation zum Lernen und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten verringert.
  • Unwohlsein und Reizbarkeit: Hitze kann zu Unwohlsein und Reizbarkeit führen, was die soziale Interaktion und den Austausch von Ideen behindert.
  • Beschränkung von Aktivitäten im Freien: Bei extremer Hitze werden Aktivitäten im Freien oft eingeschränkt, was die Möglichkeiten zum Lernen und Austausch in der Natur reduziert.

Maßnahmen zur Anpassung an die Hitze

Was können wir, was kann deine Location tun, um die Auswirkungen von Hitze in Städten abzumildern und die Lern- und Austauschmöglichkeiten zu erhalten?

  • Urbanes Grün: Sie können Grünflächen schaffen, insbesondere die von Bäumen. Denn dies kann die Temperatur lokal deutlich senken und die Luftqualität verbessern. Bäume spenden auch den angenehmeren und kühleren Schatten als Sonnenschirme und Co. es können.
  • Wasserelemente: Brunnen, Wasserspiele und andere Wasserelemente können für eine angenehme Abkühlung sorgen. Gibt es die bei der Eventlocation deiner Wahl?
  • Grüne Dächer und Fassaden: Grüne Dächer und Fassaden können die Gebäudetemperatur senken und zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen. Wie sieht es damit bei deiner Eventlocation aus?
Hitzecheck Eventlocations - Bäume spenden besseren Schatten


Warum die Wahl einer Eventlocation so wichtig ist – mit Blick auf die Gesundheit der Teilnehmenden

Die Wahl einer "gesunden" Eventlocation geht weit über den Umweltschutz hinaus. Sie hat einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden und die Gesundheit deiner Teilnehmenden. Darum sollte Nachhaltigkeit bei der Auswahl deiner Eventlocation eine entscheidende Rolle spielen:

1. Gesündere Luftqualität:

  • Mehr Grünflächen: Grünflächen verbessern die Luftqualität, indem sie CO2 binden und Sauerstoff produzieren.
  • Weniger Schadstoffe: Nachhaltige Locations setzen oft auf umweltfreundliche Materialien und Technologien, die weniger Schadstoffe in die Luft abgeben.
  • Reduzierung von Allergien: Weniger Pollen und Feinstaub in der Luft können Allergien und Atemwegserkrankungen vorbeugen.

2. Angenehmeres Raumklima:

  • Natürliche Belüftung: Nachhaltige Locations nutzen oft natürliche Belüftungssysteme, die für ein angenehmes Raumklima sorgen und die Konzentration fördern.
  • Optimale Temperaturregelung: Effiziente Heiz- und Kühlsysteme verhindern Überhitzung oder Unterkühlung und sorgen für ein komfortables Ambiente.

3. Gesündere Materialien:

  • Weniger Schadstoffe in Gebäuden: Nachhaltige Baustoffe und Einrichtungsgegenstände enthalten weniger Schadstoffe, die Allergien und gesundheitliche Beschwerden auslösen können.
  • Reduzierung von Elektrosmog: Durch den Einsatz von natürlichen Materialien und einer reduzierten Anzahl elektronischer Geräte wird Elektrosmog minimiert.

4. Gesündere Ernährung:

  • Regionale und saisonale Produkte: Nachhaltige Caterer in einer nachhaltigen Eventlocation setzen auf regionale und saisonale Produkte, die nährstoffreicher und frischer sind.
  • Weniger Lebensmittelverschwendung: Eine sorgfältige Planung und Umsetzung der Verpflegung reduziert Lebensmittelverschwendung und damit verbundene Umweltbelastungen.

5. Stressreduktion:

  • Natürliche Umgebung: Eine grüne Umgebung und der Zugang zur Natur tragen zur Stressreduktion und zum Wohlbefinden bei.
  • Ruhige Atmosphäre: Nachhaltige Locations sind oft ruhiger gelegen und bieten eine entspannte Atmosphäre, die die Konzentration fördert.

6. Positive Auswirkungen auf das Image:

  • Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die sich für nachhaltige Veranstaltungen entscheiden, signalisieren ein positives Image und können damit Kunden und Mitarbeiter gewinnen.

Fazit:

Die Wahl einer nachhaltigen Eventlocation ist eine Investition in die Gesundheit und das Wohlbefinden der Teilnehmenden. Berücksichtigst du dies, schonst du die Umwelt und förderst die Gesundheit der Teilnehmenden. Zudem trägt eine nachhaltige Veranstaltung zu einem positiven Image bei und kann als Vorbild für andere dienen.


Hitzecheck der Deutschen Umwelthilfe

Insgesamt hat die DUH alle 190 Städte in Deutschland mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern unter die Lupe genommen. Die Kriterien: Flächenversiegelung und sogenanntes Grünvolumen – also Bäume, Büsche, Wiesen und Co. Dabei bekamen 24 Städte eine Rote Karte, 82 eine Gelbe Karte und immerhin 84 eine Grüne Karte. Besonders schlecht schneiden Ludwigshafen, Heilbronn, Regensburg, Worms, Mainz, Ludwigsburg und Ingolstadt ab – sie sind besonders stark versiegelt und bieten viel zu wenig kühlendes Stadtgrün. Spitzenreiter sind hingegen die Städte Detmold, Ratingen, Potsdam und Jena. Hier liegt der Anteil der versiegelten Siedlungs- und Verkehrsfläche deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 45 Prozent. Grund zum Aufatmen? Leider nicht, denn noch immer werden in Deutschland jeden Tag mehr als 50 Hektar Fläche für Siedlungen und Verkehr zusätzlich verbraucht. Das entspricht pro Jahr einer Fläche so groß wie die Stadt Hannover. Bei immer häufigeren Hitzetagen und Extremwetterereignissen, wie Starkregen, ist das eine enorme Gefahr. Nur unversiegelte Flächen können Regenwasser aufnehmen und ihre Umgebung auch an heißen Tagen kühlen. Wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, drohen also immer mehr Flutkatastrophen, extremere Temperaturen in der Innenstadt und immer mehr Hitzetote.

👉 zur Pressemitteilung inklusive aller untersuchten Städte: Zu viel Grau, zu wenig Grün: Viele deutsche Städte fallen durch im ersten Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe



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