Eventmarketing ist heutzutage echt anstrengend geworden. Kennst du das auch? Du schickst Newsletter über Newsletter raus, postest auf Social Media, was das Zeug hält, vereinbarst Medienkooperationen und ähnliches und dennoch gehen die Anmeldungen nur schleppend voran. Willst du "deine Hütte vollkriegen", musst du immer wieder "eine Schippe obendrauf legen". Ein paar Ideen dafür findest du in diesem Blogbeitrag. Probier's aus und lass mich gern wissen, ob's bei dir funktioniert hat.
1) Biete eine Auswahl an – Tickets und Add-Ons für unterschiedliche Personen
So wie es mittlerweile vor allem viele Marketing- und Persönlichkeits-Events vormachen, könntest auch du unterschiedliche Optionen für dein Event anbieten.
So sieht das Preismodell bei der (ausverkauften) Konferenz "This is Marketing" aus:
Was ist daran jetzt so schlau und verkaufsfördernd? Du bietest deiner Zielgruppe Optionen an. Menschen lieben es, wenn sie wählen können, statt sich einfach "nur anmelden zu müssen". Aber Achtung: Biete nur wenige Kategorien an, denn zu viele überfordern uns. Und dann wählen wir aus Angst, das Falsche zu nehmen, am Ende gar nichts.
Was daran außerdem smart ist: Du machst dir so Kontingente auf, die du verknappen kannst. Und knappe Dinge sind begehrter als solche, die unendlich verfügbar sind. Die einzelnen Ticketkategorien kannst du nun mit maximalen Stückzahlen belegen und obendrauf noch zeitliche Fristen einfügen. So hast du Zeitpunkte, zu denen die Anmeldezahlen signifikant hochgehen werden.
Du könntest zum Beispiel:
- bis 9 Monate vor dem Event die Kategorie "Premium" zum Preis von "Entrance" anbieten
- allen wiederbuchenden Teilnehmer·innen ein Ticket-Upgrade anbieten – natürlich nur bis 4 Wochen nach dem diesjährigen Event
- für alle 3 Kategorien 3 Zeitstaffeln anbieten: bis 9 Monate vorher, 6 Monate vorher, 2 Monate vorher
Ohne diese Kategorien und ohne eine Zeitstaffel ist dein Angebot "unendlich" verfügbar. Damit wird es ungefähr so attraktiv, wie die Sehenswürdigkeiten in deiner Stadt, die du dir nur anschaust, wenn du Besuch hast.
2) Bewirb dein Folge-Event noch im laufenden Event
Die meisten Eventplaner·innen starten mit dem Eventmarketing für ihr Folge-Event NACH dem diesjährigen. Viele bringen ein Hinweisschild über der Ausgangstür an oder fangen gar erst einige Wochen oder Monate nach der aktuellen Veranstaltung mit den Newslettern fürs nächste Event an. Das ist viel zu spät.
Warum? Weil die Emotionen JETZT hoch sind. Jetzt sind deine Teilnehmenden begeistert und emotional von deinem Event ergriffen – positiv oder negativ. Wirbst du also schon AUF deinem laufenden Event fürs Folge-Event hast du die beste Aufmerksamkeit und sehr gute Anmeldezahlen. Besser jedenfalls, als würdest du die "Vibes" erstmal verfliegen lassen.
Mach das Folge-Event unbedingt auch gleich buchbar. Mittels Link, QR-Code, mit digitalen Zahlungsmethoden und biete auch ein paar Papier-Anmeldezettel an. Kündige diese Buchungsmöglichkeit mit Sonderkonditionen groß auf der Hauptbühne an. Am besten durch jemanden, der oder die das mitreißend präsentieren kann. Mach' eine echte Show - also auch mit Musik und passendem Licht - aus dem Angebot und lass es nicht so dahinplätschern oder nebenbei erwähnen.
So sieht das Buchungsangebot fürs Folge-Event von "This is Marketing" aus:
Wer irgendwie im Ansatz Spaß hatte oder viel Neues gelernt hat, kann bei dem Angebot doch gar nicht widerstehen, oder? Ich jedenfalls habe tatsächlich sofort zugeschlagen und gleich gebucht.
Erinnere dann in deiner Event-Kommunikation, z.B. per Whatsapp oder Event-App, immer wieder an die Möglichkeit, die es nur noch bis zum Event-Ende gibt.
3) Biete Entertainment statt Werbepostings auf Social Media
Social Media ist ständig im Wandel. Am Anfang war der Feed von den meisten User·innen gefüllt mit Fotos und Nachrichten ihrer Freunde und Bekannten. Dann kamen Werbeanzeigen hinzu und fluteten die Kanäle. Doch reine Werbebotschaften von Unternehmen langweilen und haben daher schlechte Performance. Doch auch organisch wird's immer schwerer, die eigene Zielgruppe zu erreichen. Was kannst du tun? Setze auf Unterhaltung und stelle dein Event in den Hintergrund. Gerade auf Instagram oder TikTok kannst du hervorragend sehen, wie Botschaften verpackt werden müssen, damit sie ankommen:
- kurz & knackig
- als Video
- unterhaltend
Schau dir dazu mal die Short-Videos von Duolingo, von Liquid Death oder von Aldi an.
Apropos Shorts: Auf YouTube kannst du komplette Videos einstellen und diese als Basis für aufmerksamkeiterregende Snippets auf Insta, TikTok & Co. nutzen.
4) Fokussiere dich auf eine Haupt-Persona
Wen genau sprichst du eigentlich mit deinem Event-Angebot und deinem Eventmarketing an? Alle ein bisschen? Oder fokussierst du dich auf eine ganz bestimmte Persona? Machst du letzteres, kannst du messerscharf die Werbebotschaften ausrichten und ausspielen.
Hier ein paar Beispiele für Personas – entnommen aus dem Vortrag von Matthias Niggehoff auf der Konferenz "This is Marketing".
Persona | Eigenschaften | Ansprache |
---|---|---|
Macher Martin | "Umsetzen schafft Umsatz", ungeduldig Testesteron gesteuert | Klare Worte, starke Farben, dominante Ansprache |
Sicherheits Simone | zögert, prüft alles sehr genau, Cortisol gesteuert | über Studien und Belege ansprechen und damit abholen |
Harmonie Hannes | harmoniebedürftig, macht etwas, was auch andere machen, Oxytocin gesteuert | Gemeinschaft betonen "viele sind schon dabei" |
Freiheits Freya | liebt Unabhängigkeit und Abenteuer, Dopamin gesteuert | lockere, kurze, freiheitsbetonte Ansprache |
Schau dir die Tabelle nochmal an. Stell dir mal vor, dein Event richtet sich vorrangig an Macher Martin oder Martina. Könntest du diese Person mit sanften Werbebotschaften oder Argumenten aus Studien überzeugen? Vermutlich nicht! Und so ist es auch für die anderen Personas im Eventmarketing. Sprichst du jetzt mit deinen Texten und Bildern jedoch alle an, wird's weichgespült und für niemanden mehr glaubwürdig. Sei dir daher vorher darüber im Klaren, WEN du WARUM und WIE ansprechen willst.
5) Kommuniziere den Nutzen für die Teilnehmenden
Diese Botschaft dürfte dir, wenn du diesem Blog schon länger folgst, nicht ganz neu sein. Dennoch sehe ich es immer wieder, dass Veranstalter·innen betonen, was sie alles besonders gut gemacht haben, damit sich die Zielgruppe fürs Event anmelden sollte. Aber das interessiert keinen und keine! Viel besser für dein Eventmarketing: Stelle und arbeite heraus, wie die Transformation deiner Teilnehmenden aussehen wird. Also, was sie VOR dem Event bewegt hat und wie sie sich NACH dem Event fühlen werden oder was sie dank des neuen Wissens oder der neuen Kontakte jetzt tun können.
Sprich dabei die Probleme oder die Lösung so genau wie möglich an. Statt zum Beispiel zu sagen "Wissensmanagement ist gerade in Event-Agenturen wichtig. Ich helfe dir dabei, das zu meistern." Könnte ich dir sagen "Deine Kolleg·innen und Mitarbeiter·innen haben alle TO DOs im Kopf, aber nichts ist dokumentiert? Was, wenn mal eine·r ausfällt? Lass es nicht so weit kommen. Mit Asana und meiner Begleitung sorgst du dafür, dass alle Aufgaben zuverlässig erledigt – ganz ohne Chaos oder E-Mails zu durchsuchen". Da ist hoffentlich ein Bild in deinem Kopf entstanden und du verstehst, warum dir ein Projektmanagement-Tool wie Asana eine große Hilfe sein kann.
Oder nimm ein Beispiel aus dem Freizeit-Bereich. Statt zu sagen "Ich zeige dir, wie du dich gesund ernährst und Sport treibst", könntest du sagen "Mit diesem Angebot wirst du schon nach 3 Monaten wieder in deine Sommerkleidung passen, Bekannte werden dich auf deine neue Ausstrahlung ansprechen und du läufst mühelos alle Treppen hoch und runter, die dir so begegnen." Oder: ".. du kannst endlich wieder mit deinen Kindern ausgelassen toben, statt nach wenigen Minuten Atemnot zu bekommen".
Fazit
Eventmarketing ist viel mehr, als ein paar Flyer zu erstellen und Newsletter zu versenden. Du musst deine Zielgruppe kennen, verstehen und ganz klar ansprechen. Ohne Marketing-Blabla, sondern mit einem guten Event-Angebot und einer Sprache, die Bilder im Kopf entstehen lässt. Und natürlich muss dein Event auch wirklich Mehrwerte bieten, statt reiner Frontalbeschallung – denn die gibt's schon bei YouTube, Netflix und Co.