Über Online-Events gibt es relativ wenige Bücher. Umso besser, dass kürzlich eines erschien – von Praktikern für Praktiker. Damit du weißt, was dich in diesem Buch erwartet, habe ich dir einige Ausschnitte und Zitate mitgebracht. Mehr Tipps und tiefergehende Antworten der Experten findest du in dem Buch.
Spoiler: Dies ist kein How-to-Buch von Schritt eins bis Schritt xyz – sondern eine Lektüre, die anregt und Ideen gibt.
Wir wollen gesehen werden
„Jeder Mensch möchte gesehen werden – auch in Digitalformaten. Das Wort Respekt lässt sich aus dem Lateinischen „respicere“ ableiten – den anderen sehen. Erfolgreiche Kommunikation im virtuellen Raum vermittelt dem Zuschauer zu jeder Zeit das Ich-sehe-Dich-Gefühl. Wir verschenken Respekt und erhalten Aufmerksamkeit. Leider wird in vielen Digitalformaten der Zuschauer einfach nicht gesehen.“
Cristián Gálvez
Kommentar: Genau. Wir wollen gesehen werden. Und deshalb wollen wir auch, dass jemand vom Veranstalter-Team die Kommentare im Sessionchat ebenfalls kommentiert. Oder das andere darauf reagieren. Moderierte Sessionchats vermitteln selten das Ich-sehe-Dich-Gefühl, sondern viel mehr eines von ausgeprägter Kontrolle auf Seiten des Veranstalters.
Co-Creation und Interaktion
„Co-Creation und Interaktion sind auch ein wichtiges Prinzip für gute Online-Formate. Wenn sowohl Teilnehmende als auch Beteiligte Spaß an der Sache haben, ist das Event gelungen“.
Petra Lammers
Kommentar: Und deshalb ist ein gelungenes Online-Event mehr als ein frontal gesendeter Live-Stream. Antworten, Umfragen, Fragen, Quizzes und vieles mehr lassen deine Teilnehmer mitmachen.
Mechanismen der Gaming-Industrie nutzen
„Meine Mutter spielt keine Games, ich habe keinen Gaming-Rechner. Aber: Wir nutzen die Mechanismen der Gaming-Industrie, die es schafft Menschen zu faszinieren und komplett an den Rechner zu fesseln.“
Thomas Johann Lorenz
Kommentar: Und deshalb funktioniert Gamification auch hervorragend und hat nur im entferntesten etwas mit Video-Games zu tun. Probier’s aus. In englischsprachigen Ländern ist Gamification Gang und Gäbe und funktioniert hervorragend.
Tracking richtig nutzen
„Datentracking und Analyse legen die ungeschönte Wahrheit offen und zeigen auf, an welchen Stellen ZuschauerInnnen wegklicken, dranbleiben oder Bedarf für ein Follow-Up haben.“
Carina Pollmeier
Kommentar: Hier liegt viel Potenzial. Denn bei klassischen Live-Events wussten wir bisher nicht so genau, was gut ankam und was nicht. Jedenfalls nicht in dieser Tiefe und Detailgenauigkeit.
Wie baut man eine Community auf?
„Wir müssen uns sehr genau in dem jeweiligen Bereich auskennen und Inhalte schaffen, die für die jeweilige Community wirklich interessant sind. Wichtig hierbei ist, dass diese Art der Reichweite nicht käuflich ist. Sie muss organisch entstehen. Das funktioniert nur, wenn unsere Inhalte an den Interessen der Zielgruppe orientiert sind.“
Christoph Krachten
Kommentar: Wer also als Event-Veranstalter mal hier und da ein Posting auf Social Media absetzt, damit die Follower sich registrieren, hat Community nicht verstanden. Community heißt, sich wirklich für seine Zielgruppe zu interessieren. Und wenn sich nach Feierabend oder am Wochenende heiße Diskussionen um ein aktuelles Thema entspinnen, dann solltest du als Community-Manager bzw. Event-Manager an dieser Diskussion teilnehmen. Weil es dich interessiert, weil dich deine Zielgruppe interessiert.
Technologie folgt der Idee
„Mit der Transformation in die digitale Welt kommt häufig als erstes die Frage nach der Plattform. Die stellt aber in diesem Kontext die Technik dar, die sekundär behandelt werden sollte. Zuerst muss man wissen, was man macht, für wen und auf welchem Wege man die Zielgruppe erreichen kann.“
Melanie Piorek
Kommentar: Kann ich nur unterstreichen. Nur wenn du weißt, ob du beispielsweise Leads mit deinem Event generieren willst oder Networking für deine Community anbieten willst, wirst du die richtige Plattform für dich finden. Eine, die sich auf alles spezialisiert hat, wirst du kaum finden. Oder anders ausgedrückt: Die eierlegende Wollmilchsau gibt’s auch bei den Event-Plattformen nicht.
Nähe in virtuellen Formaten herstellen
„Also der erste, wichtige und so simple Schritt ist, dass du einfach auf die Kamera zugehst, mit ihr flirtest und dir auch die Leute da draußen vorstellst.“
Bernhard Wolff
Kommentar: Ein Tipp für Moderatoren und Referenten, den du als Veranstalter gern in dein Briefing aufnehmen kannst. Denn es ist wirklich nicht einfach gegen den eigenen Laptop zu sprechen – statt vor einem reagierenden Publikum – und dabei nicht ins Leiern zu kommen.
Die Krise als Chance nutzen
„Die Wirtschaft, Ökonomie, Ökologie und die ganze Gesellschaft werden sich verändern und es wird nicht wieder so werden, wie es vorher war. Aber sollten wir auch wollen, dass es wieder so wird, wie es war? Der Lerneffekt, dass eine Kombination aus analogem Begegnen und digitalen Mitteln möglich ist, stellt einen riesigen Gewinn für die Eventbranche dar.“
Karl-Heinz Land
Kommentar: Umarme die neuen Chancen, die sich durch digitale Tools und Formate ergeben. Und peppe deine kommenden Live-Events unbedingt um die neuen Aspekte auf. 2019er Formate wie Frontalbeschallung und viel zu kurze Kaffeepausen sind out.
Fazit
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